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Einsamkeit nach dem Tod – wenn Erinnerungen in der Stille aufwachen

  Einsamkeit nach dem Tod – wenn Erinnerungen in der Stille aufwachen Wenn ein geliebter Mensch stirbt, verändert sich das ganze Leben. Plötzlich fehlen die Gespräche, die gemeinsamen Routinen, die vertrauten Geräusche. Und oft bleibt ein Gefühl zurück, das schwer auszuhalten ist:  Einsamkeit . Diese Einsamkeit hat viele Facetten. Sie kann sich anfühlen wie eine unsichtbare Mauer zwischen dir und der Welt. Sie taucht beim Aufwachen auf, wenn das Bett neben dir leer bleibt. Sie zeigt sich beim Einkaufen, wenn du automatisch zu zwei Portionen greifst. Sie überfällt dich manchmal ganz plötzlich – ausgelöst durch ein Lied, einen Duft oder einen Ort. Warum Einsamkeit so stark wirkt Trauer ist nicht nur ein seelisches, sondern auch ein körperliches Erleben. Düfte, Musik oder Bilder aktivieren Erinnerungen blitzschnell. Ein Parfum, der Duft von frisch gemähtem Gras oder der Geruch von Kaffee am Morgen können sofort die Sehnsucht nach dem Verstorbenen hervorrufen – und damit auch das ...

Wenn Worte ein Licht sein können: Über Suizid, Nähe und Hoffnung

Wenn Worte ein Licht sein können: Über Suizid, Nähe und Hoffnung Einleitung: Nicht nur in meiner Arbeit als Sterbe- und Trauerbegleiterin begegne ich immer wieder Menschen, die keinen Ausweg mehr sehen. Nicht, weil sie sterben wollen – sondern weil der Schmerz so überwältigend ist, dass sie das Gefühl haben, nicht mehr existieren zu dürfen oder zu können. Sie wollen sich selbst wieder spüren, wollen Frieden finden oder einfach die Last beenden, die sie täglich trägt. Solche Begegnungen sind oft still und intensiv. Nicht die schnellen Lösungen oder gut gemeinten Ratschläge helfen, sondern Präsenz, ein offenes Herz und die Fähigkeit, den Schmerz auszuhalten, ohne ihn zu bewerten. Dieser Blog soll Mut machen, sensibel informieren und Wege aufzeigen, wie wir als Menschen in solchen Momenten füreinander da sein können. Für wen dieser Blog ist Vielleicht bist du selbst betroffen und fühlst dich allein, überfordert oder verzweifelt. Vielleicht bist du Angehörige r, Freund in oder Kolleg*in un...

Wenn die Seele weint

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Wenn die Seele weint Es gibt Momente, da wird es still. Kein Laut, keine Träne – und doch ist er da: ein Schmerz, der sich nicht benennen lässt. Es ist, als würde tief in mir etwas leise wimmern – kaum hörbar, unsichtbar, aber unübersehbar. Die Seele ist das, was von uns bleibt, wenn alles Äussere abfällt. Sie ist mehr als ein Gefühl, mehr als ein Gedanke. Sie ist unser innerster Kern – ein Ort, an dem all unsere Erfahrungen, Sehnsüchte, Ängste und Hoffnungen wohnen. Sie kommt mit uns auf diese Welt und bleibt, auch wenn wir längst gegangen sind. Warum weint deine Seele? Die Seele weint, wenn du um die Liebe oder um einen geliebten Menschen trauerst. Wenn du zu lange schweigst, obwohl in dir etwas schreit. Wenn du dich anpasst, obwohl du anders fühlst. Wenn du liebst – und nicht zurückgeliebt wirst. Wenn du vergessen hast, wie es ist, dich selbst in den Arm zu nehmen. Manchmal weint sie auch aus Sehnsucht: Nach Tiefe. Nach Frieden. Nach dem Gefühl, endlich angekommen zu sein. Sie weint...

Kann man sich auf den Tod vorbereiten?

Der Tod ist eine der wenigen Sicherheiten im Leben – und doch spricht kaum jemand darüber. Er kommt oft plötzlich, manchmal erwartet, aber immer endgültig. Viele fürchten ihn, andere versuchen, ihn zu akzeptieren. Doch kann man sich wirklich darauf vorbereiten? Diese Frage hat mich lange beschäftigt, besonders während meiner Ausbildung zur Sterbe- und Trauerbegleiterin. Es gibt keine einfache Antwort, aber es gibt Wege, ihm mit mehr Bewusstsein zu begegnen – emotional, geistig und sogar praktisch. Vielleicht geht es weniger darum, sich auf den Tod vorzubereiten, als vielmehr darum, sich mit der eigenen Endlichkeit auseinanderzusetzen. Was bedeutet das für unser Leben, für unsere Beziehungen, für unsere Ängste? In diesem Blogpost, meinem ersten überhaupt, versuche ich, dem unausweichlichen Ende mit einer Mischung aus Humor und Nachdenklichkeit zu begegnen. Denn wenn wir dem Tod schon nicht entkommen können, sollten wir wenigstens so tun, als hätten wir einen Plan – oder uns zumindest da...